Durchgängige Sprachbildung
DaZNet
Netzwerk für Deutsch als Zweit- und Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und Interkulturelle Kompetenz.
Die Oberschule Eversten ist seit 2012 mit 14 weiteren Schulen (GS, OBS, FS, GYM, IGS, BBS) in Oldenburg im Landesprojekt „DaZNet“ – Netzwerk für Deutsch als Zweit- und Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und Interkulturelle Kompetenz. Das regionale DaZNet – Zentrum in Oldenburg begann 2010 seine Arbeit als eines der ersten von mittlerweile 15 Zentren in Niedersachsen.
Mit der Unterstützung des Projekts möchten wir unsere Unterrichts- und Schulqualität im Bereich interkulturelle Öffnung weiter entwickeln und die sprachlichen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern mit Sprachförderbedarf (mit und ohne Migrationshintergrund) verbessern.
Unsere Schülerschaft ist für uns eine Ressource: Folgende Qualitätsmerkmale sind für uns wichtig, um unsere Arbeit weiter zu entwickeln:
1. Das Kollegium kennt die vielen Möglichkeiten sprachbildenden Arbeitens.
2. Die Steuerungsgremien der Schule veranlassen Maßnahmen zur durchgängigen Sprachbildung aller Schüler.
3. Die Ressourcen der Schule werden für die interkulturelle Öffnung und die sprachbildende Arbeit bereitgestellt.
4. Die Eltern sind aktive Partner im Bildungsprozess.
5. Sprachbildung findet durchgängig in allen Fächern statt.
6. Entwicklungsprozesse der Lernenden werden diagnostiziert und zurückgemeldet.
7. Die Schule bietet eine in vielfältiger Weise informationsreiche und anregende Lernumgebung.
8. Die Mehrsprachigkeit der Schüler wird in der Schule nutzbar gemacht.
9. Die Schule nutzt außerschulische Unterstützung.
Auch möchten wir eine Intensivierung von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern. Langfristig streben wir eine durchgängige Sprachbildung in allen Fächern und Schulformen als Aufgabe aller Lehrkräfte an. Hierbei bekommen wir die Unterstützung von unserer Sprachlernkoordinatorin Frau Alberts, die eine Weiterbildung von den Moderatorinnen aus den Schulformen Grundschule (Frau Oberwinkler), Oberschule / Förderschule (Frau Şengün) und Gymnasium/IGS (Frau Deserno) bekommen hat, um diesen Prozess der Weiterentwicklung zu betreuen.
http://www.nibis.de/nibis.php?menid=5442
Sprachlernklasse
„Nur wer erkennen kann, welche Meilensteine des Spracherwerbs ein Kind bereits gemeistert hat, kann dieses Kind da abholen, wo es steht.“(M. Kleinschmidt-Bräutigam)
Seit 2003 gibt es an der OBS Eversten Sprachlernklassen. Unser Angebot richtet sich in erster Linie an Schüler*innen nichtdeutscher Herkunftssprache aus dem Stadtteil, bei freien Kapazitäten werden auch Schüler*innen aus anderen Stadtgebieten in die Klasse aufgenommen.
Seit dem Schuljahr 2017/18 gibt es an der OBS- Eversten eine Sprachlernklasse als Teil des Sprachförderkonzeptes. Hier ist die auch Anschlussförderung geregelt, wenn die Schüler*innen die Regelklassen besuchen.
Unsere Arbeit in den Sprachlernklassen hat folgende Schwerpunke:
Das Erlernen der deutschen Sprache, um die Jugendlichen für den Übergang in den Unterricht einer ihrem Alter und ihren jeweiligen Lernvoraussetzungen entsprechenden Regelklasse vorzubereiten.
Die Vermittlung von Arbeitstechniken, Lernformen und Fachwissen, die Breitstellung von Informationen und Orientierungshilfen zur Unterstützung des Integrationsprozesses.
Die Entwicklung von sprachlichen, sozialen, methodischen und interkulturellen Kompetenzen.
Die Beratungshilfe bei der Wahl der zukünftigen Schullaufbahn und die gesicherte Eingliederung in Regelklassen.
Der Unterricht in den Sprachlernklassen umfasst jeweils 30 Unterrichtsstunden und dient dazu möglichst fächerübergreifend Deutschkenntnisse zu vermitteln. Da die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Bildungsbiographien aus ihren Herkunftsländern mitbringen, ist die Lerngruppe in der Regel im Vergleich zu einer „Regelklasse“ in besonderem Maße heterogen. Eine Binnendifferenzierung innerhalb der Lernsituation ist besonders wichtig und erforderlich.
Die Verweildauer in der Klasse bestimmt sich aus den Fortschritten der Schülerinnen und Schüler. Sie umfasst in der Regel einen Zeitraum von sechs Monaten bis eineinhalb Jahren.
Eine Leistungsbeurteilung in Form von Zensuren erfolgt in der Regel vor dem Ablauf von zwei Jahren nur dann, sofern Vergleichbarkeit mit den Lernanforderungen von Regelklassen gegeben ist. Dies wird für die betreffenden Unterrichtsfächer auf dem Zeugnis ausgewiesen. Die individuelle Lernentwicklung in der deutschen Sprache und die Übergangsempfehlung in die weiterführende Schule erfolgt als Anlage zum Zeugnis. Die einzelnen Kompetenzstufen orientieren sich an den europäischen Referenzrahmen für Sprachen (Straßburg, 2001).